GEOinternational 06/09

Das junge Wuestenchamaeleon (Chamaeleo namaquensis) hat innerhalb von Sekundenbruchteilen seine extrem lange Zunge herausgeschleudert. Das Sekret an der Zunge ist nicht klebrig, es befeuchtet ledglich die an der Spitze in zwei Lappen aufgeteilte Zunge. Das Zugreifen mit der verdickten, feuchten Zungenspitze befördern die Beute, hier einen endemischen Käfer (Cauricara eburnea), mit sehr hoher Erfolgsquote in das Maul des hungrigen Reptils. | Namaqua Chamaeleon (Chamaeleo namaquensis) Namib Desert sand (Solvin Zankl)

24.05.2009

In issue 06/09 GEOinternational published Solvin’s story on the Namib Desert.

Nahe der Gobabeb Forschungsstation kann man die Dünen der Namib erklimmen und hat bei Sonnenaufgang einen atemberaubenden Ausblick über das rote Sand-Meer, das durch die Kraft des Windes geformt wird. Die Dünen wandern dabei in nord-westliche Richtung vorwärts, bis sie auf das Bett des Kuiseb-Flusses treffen. Das Wasser in diesem Rivier (Trockenfluss) fließt selten, aber dennoch häufig genug, um ein Fortschreiten der Dünen zu verhindern.  Position 23°33.704 S, 15°02.466 E l Namib desert. Close to the Gobabeb training and research centre, at 23°33.704 S, 15°02.466 E   The Namib Dune Sea is formed by the powerful force of desert winds. These winds gradually push the dunes in a north-westerly direction. (Solvin Zankl) Der kleine (etwa 10-12 cm große) Wuestengecko (Palmatogecko rangei) erscheint nachts an der Oberfläche der Sanddünen der Namib Wüste, wo er auf Jagd nach z.B. Spinnen und Heuschrecken geht.  Sein zierlicher Körper ist blaß und erscheint fast durchsichtig. Die riesigen Augen ermöglichen das Auffinden der Beute im Dämmerlicht und die Schwimmhäute an den Füßen helfen nicht nur beim Laufen auf der lockeren Sandoberfläche, sondern dienen als Paddel beim Abtauchen in den Sand. | Web-footed gecko Gecko (Palmatogecko rangei) on sand dune in the Namib Desert (Solvin Zankl) Die Zwergpuffotter, oder Peringuey-Wuestenotter, (Bitis peringueyi) gehört zu den Vipern und lebt nur in der Namib-Wüste und einigen angrenzenden Gebieten. Mit einer maximalen Länge von 30 Zentimetern gehört sie zu den zwei kleinsten Arten ihrer Gattung, der Puffottern. Die Hitze des Tages verschläft sie eingegraben im Sand, oft an schattigen Stellen neben Dünengras oder Büschen. Nachts und in der Dämmerung ist die Schlange aktiv und jagt auf den Dünenhängen nach kleineren Reptilen und gelegentlich auch Nagetieren wie der Wüsten-Rennmaus. Als spezielle Anpassung an das Wüstenleben zeigt die Zwergpuffotter das Seitenwinden - eine Fortbewegungsweise, bei der ungewöhnliche, hakenförmige Einzelabdrücke entstehen. Die Längsachsen der Spuren zeigen dabei nicht in die Fortbewegungsrichtung, sondern der Abdruck weist schräg nach hinten. Während der Kopf bereits einen neuen Abdruck beginnt, überbrückt der vordere Körper ohne Bodenkontakt den Sand und der mittlere und hintere Abschnitt vollenden den vorangegangenen Körperabdruck. Die Zwergpuffotter bewegt sich fast ausschließlich in dieser Weise fort, die es ihr ermöglicht, sehr effektiv über den lockeren, feinen Sand zu kriechen. Nur wenige Wüstenspezialisten unter den Schlangen haben im Laufe der Evolution das Seitenwinden entwickelt, dazu gehören z.B.  die Seitenwinder-Klapperschlange (Crotalus cerastes) in Nordamerika sowie die Afrikanischen Hornvipern (Cerastes) im Norden Afrikas und der Arabischen Halbinsel..| Peringueys Sidewinding adder (Bitis peringueyi) (Solvin Zankl)

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